Digitalisierung im Gesundheitswesen – Desaster ohne Ende?

Eigentlich soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen die Versorgung im Praxisalltag erleichtern. „Es gibt auch tatsächlich von der Terminvergabe über die Videosprechstunde bis hin zum elektronischen Rezept und der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung viele hilfreiche Ideen und clevere Ansätze“, bestätigt Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, „doch die Umsetzung ist in Deutschland ein aufwändiger und kostspieliger Hürdenlauf, der leider auf dem Rücken der ambulant tätigen Mediziner und ihrer Patienten ausgefochten wird.“

Bis zu 15.000 Euro kostet die Instandhaltung und Einrichtung der IT-Infrastruktur den Haus- oder Facharzt pro Jahr, so das Ergebnis einer aktuellen Erhebung. Das Ergebnis ist oft enttäuschend. Das räumt auch die Gesellschaft für Telematikanwendungen (gematik) ein, die unter Aufsicht des Bundesgesundheitsministeriums für die Einführung von digitaler Infrastruktur im Gesundheitswesen zuständig ist. Während die Digitalisierung der Krankenhäuser mit vier Milliarden Euro vom Bund subventioniert wird, will der Bund den vertragsärztlichen Praxen für die Ausstattung und den Betrieb der IT-Infrastruktur über das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) ab dem 1. Juli 2023 gerade mal eine monatliche Pauschale spendieren. Und nicht einmal dazu sind die Krankenkassen in angemessener Weise bereit. Die Verhandlungen darüber sind eben erst gescheitert.

„Als niedergelassene Magen-Darm-Ärzte stehen wir technischen Innovationen offen gegenüber und sind immer bereit, Neuerungen zeitnah in unseren Praxen einzuführen“, betont der Berufsverbandsvorsitzende der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. „Deshalb haben wir auch den Einzug der Digitalisierung in das Gesundheitswesen immer begrüßt. Der Zwang zur Umsetzung unausgegorener technischer Lösungen, behindert allerdings den Praxisbetrieb und stiehlt uns Zeit, die wir eigentlich benötigen, um uns um unsere Patienten zu kümmern. Und der Streit um die Finanzierung ist für uns niedergelassene Ärzte nicht nur ärgerlich, sondern überhaupt nicht nachvollziehbar, denn letzten Endes geht es in vielen Fällen um eine reine Kostenerstattung für Ausstattungsgegenstände, die gesetzlich für den Datenaustausch mit den Krankenkassen im Rahmen der Patientenversorgung vorgeschrieben sind. Die Finanzierung sollte für die Krankenkassen selbstverständlich sein.“

www.magen-darm-aerzte.de

9. Viszeralmedizin-Symposium

Mittwoch, 10. Mai 2023 | 17:00 – 20:00 Uhr

Veranstalter:
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,
Evang. Krankenhaus Herne
Wiescherstraße 24 · 44623 Herne

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. M. Kemen, Herne; PD Dr. M. von der Ohe, Herne

Programm:

17:00 Begrüßung: M. Kemen

Moderation: M. Kemen und D. Hüppe

17:05 Helicobakter pylori
Der ungeliebte Mitbewohner:
H.p. – tolerieren oder vertreiben?
M. Sandmann

17:30 Magenkarzinom – von der Entzündung zum Krebs…
Pathogenese des Magenkarzinoms

A. Tannapfel

17:55 Magenfrühkarzinom: Chancen und Limitationen
der endoskopischen Therapie

J. Verbeek

18:20 Pause

Moderation: M. Kemen und M. v.d. Ohe

18:40 Stadien-adaptierte Magenchirurgie – ein Update
C. Braumann

19:05 Gibt es bereits ein personalisiertes onkologisches
Therapiekonzept?

D. Behringer

19:30 „Wenn der Magen fehlt…“
19:30 Ernährungsberatung nach Gastrektomie und nach
bariatrischen Eingriffen am Magen
M.Schmitter


19:55 Diskussion und Verabschiedung:
M. Kemen

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Immunologischer Stuhltest – Januskopf in der Darmkrebsvorsorge

Immer mehr Krankenkassen gehen dazu über, ihren Versicherten im Rahmen der Darmkrebsvorsorge immunologische Stuhltests per Post zur Verfügung zu stellen. „Das vereinfacht das bislang oft komplizierte Verfahren und senkt die Schwelle zur Teilnahme am Darmkrebs-Screening“, bestätigt der Darmkrebsexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Jens Aschenbeck, „aber es verführt auch zur irrigen Annahme, der Stuhltest sei ein gleichwertiges Verfahren, das eine Darmspiegelung ersetzen könne oder sie gar überflüssig mache.“Logo Magen-Darm-Ärzte

Der immunologische Stuhltest (iFOBT) ist 2017 eingeführt worden und in der Folge haben die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte tatsächlich mehr Patienten verzeichnet, die mit positivem Befund zur Darmspiegelung erschienen sind. Seit 2019 wird der Test alternativ zur Darmspiegelung ab 50 Jahren jährlich, ab 55 Jahren zweijährlich als Kassenleistung angeboten.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Maßnahmen zur Darmkrebsvorsorge in ihrer gegenwärtigen Form von sozial und ökonomisch schlechter gestellten Menschen weniger angenommen werden. Hier könnte ein einfach realisierbares Angebot zum Stuhltest Abhilfe schaffen. In diesem Sinne sind die Angebote der Krankenkassen natürlich sehr zu begrüßen. Ganz entscheidend ist es aber, dass nach positiven Test-Befunden die notwendige Darmspiegelung durchgeführt wird. Dazu ist vor allem die Beratung durch den Hausarzt unverzichtbar.

Dr. Aschenbeck: „Es muss aus der Einladung zu diesem Test ganz klar hervorgehen, dass Konsequenz bei einem positiven Befund die Darmspiegelung ist und eine Beratung durch den Hausarzt erfolgen sollte. Andererseits erreicht der Stuhltest im Sinne der Vorsorge bei weitem nicht die Sicherheit einer Darmspiegelung, deshalb sind natürlich auch bei unauffälligem Ergebnis die vorgesehenen Wiederholungen dringend zu empfehlen. Auch dazu sollte es eine ärztliche Beratung geben.“

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Darmkrebsmonat März: Vorsorge beliebt wie nie

Darmkrebsvorsorge

Darmkrebsmonat März – Darmkrebsvorsorge

Der Trendreport des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) verzeichnet trotz Corona im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 einen Anstieg der Vorsorge-Darmspiegelungen von 16,5 Prozent. „Das ist ein Spitzenwert, den wir in diesem Jahr toppen können“, erklärt der Darmkrebsexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Jens Aschenbeck.

Der Darmkrebsmonat März des vergangenen Jahres, in dem 50.375 Menschen das Angebot einer Früherkennungskoloskopie wahrgenommen haben, war ein Supermonat im Kampf gegen eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. „Wir sind gespannt auf die aktuellen Ergebnisse der Vorsorgekoloskopie, die 2023 von den damit beauftragten Gesundheitsforen Leipzig veröffentlicht werden“, sagt Dr. Dietrich Hüppe von der Stiftung LebensBlicke. „Schon heute können wir sagen: Die Anzahl der im Rahmen der Vorsorge neu entdeckten Darmkrebsfälle sinkt. Das ist ein großer Erfolg für die Darmkrebsvorsorge der letzten Jahre!“

Besonders deutlich wird der Nutzen der Darmkrebsvorsorge im Vergleich zur Entwicklung von anderen häufigen Krebserkrankungen. Beim Brustkrebs gibt es seit Jahren ein Einladungsverfahren, mehr als 50 Prozent aller angeschriebenen Frauen nehmen teil. Dennoch sinkt die Sterberate bei den betroffenen Frauen kaum. Beim Lungenkrebs gibt es kein Screening, die Sterberate sinkt nur leicht, weil die Anzahl der Raucher abnimmt. Beim Darmkrebs ist die Sterberate dagegen seit Einführung des Screenings um rund 25 Prozent gesunken!

„Niemand sollte seine Chance verpassen, dem Darmkrebs zu entgehen“, meint Dr. Aschenbeck und fordert im ausgehenden Darmkrebsmonat März 2023 alle Bürger auf, sich einen Termin für die Untersuchung zu sichern. Dr. Aschenbeck: „Lasst uns gemeinsam den Spitzenwert aus dem letzten Jahr toppen und die Marke von 60.000 Vorsorge-Darmspiegelungen pro Monat in Deutschland überspringen!“

Quelle: magen-darm-aerzte.de

160. Sitzung des gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, den 27. März, 20 Uhr, findet die 160. Sitzung des gastroenterologischen Arbeitskreises im Marienhospital Herne statt. Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Raumforderungen der Leber – Differentialdiagnose und Therapie
    W. Nolte
  • Kasuistiken – wie der Ultraschall helfen kann…!
    J. Scholle
  • Review: Originalarbeit: „Ergebnisqualität in zertifizierten Darmkrebszentren nach Resektion eines kolorektalen Karzinoms“ Kowalski C et al. Dtsch Arztebl Int 2022;119:821-8
    M.v.d. Ohe

Darmkrebsmonat März – Gemeinsam gegen Darmkrebs!

„Darmkrebs? Nein, danke! Ich geh‘ zur Vorsorge und mache den Deal meines Lebens!“Logo Magen-Darm-Ärzte

Bereits zum 22. Mal ist der Monat März in Deutschland der Aktionsmonat für die Prävention von Darmkrebs. Und natürlich unterstützen wir als Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen auch in diesem Jahr die Kampagnen und Aktionen der Stiftung LebensBlicke und der Felix Burda Stiftung.

Diese beiden Stiftungen haben sich, wie unsere rund 1.300 Magen-Darm-Ärzte, in besonderer Weise der Vorsorge, Früherkennung und auch Nachsorge bei Darmkrebs verschrieben.

Darmkrebsvorsorge hilft. Trotzdem ist Darmkrebs weiterhin die zweithäufigste Krebsart bei Männern und Frauen in Deutschland – und das, obwohl die Vorsorge bei keiner anderen Krebsart derart große Chancen bietet wie bei Darmkrebs. Noch immer wissen viele Menschen nicht, dass bei der Vorsorge schon mögliche Vorstufen von Darmkrebs erkannt und entfernt werden können noch bevor der Krebs überhaupt entstanden ist.

Zusammen haben wir in den letzten Jahren bereits viel erreicht und dazu beigetragen, dass Neuerkrankungs- und Sterberate bei Darmkrebs deutlich rückläufig sind. Dennoch leiden und sterben noch zu viele Menschen an dieser Erkrankung, die so einfach zu vermeiden wäre.

Ziel des Darmkrebsmonat März ist es, die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein der Bevölkerung auf die Früherkennungsprogramme zu lenken und zur Teilnahme zu motivieren.

Wir Magen-Darm-Ärzte stehen dazu: Darmkrebs kann verhindert werden – gemeinsam gegen Darmkrebs!

Quelle: www.magen-darm-aerzte.de

Darmkrebsmonat März 2023: Erkrankungsrate erreicht Tiefststand

Darmkrebsvorsorge

„Immer weniger Menschen in Deutschland erkranken an Darmkrebs“, so die Bilanz des Darmkrebsexperten der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Jens Aschenbeck anlässlich des anstehenden Darmkrebsmonats März. „Es ist ein sehr gutes Gefühl, als Magen-Darm-Arzt zu dieser erfreulichen Entwicklung beitragen zu können.“

Allein in den 20 Jahren zwischen 1999 und 2019 ist die jährliche Neuerkrankungsrate nach den aktuellsten Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch Institut um 25 Prozent zurückgegangen. Und die Entwicklung geht weiter. So berichtet das Landeskrebsregister von Bayern über eine weiterhin abnehmende Neuerkrankungsrate bei Darmkrebs und das Wissenschaftliche Institut der AOK (WiDO) beschreibt für die Jahre 2020/2021 eine Abnahme der Darmkrebs-Operationen um rund 20 Prozent, die allenfalls zu einem kleinen Teil auf eine „Unterdiagnostik“ während der Corona-Pandemie zurückgeführt werden kann.

„Während zur ebenfalls dokumentierten Senkung der Sterblichkeit auch verbesserte Therapien beitragen können, kommen für die gesunkene Neuerkrankungsrate allein Veränderungen des Lebensstils und die Früherkennung in Betracht“, erklärt Dr. Dietrich Hüppe, der sich als Magen-Darm-Arzt im Vorstand der Stiftung LebensBlicke vehement für die Darmkrebsvorsorge engagiert. Zwar sinke die Anzahl der Raucher, so Hüppe, und in einem Teil der Bevölkerung nehme eine vermehrte Achtsamkeit für Ernährung und Bewegung zu. Gleichzeitig steige aber die Anzahl der Adipösen und Diabetiker und der Fleischkonsum nehme nicht ab.

„So bleiben nur die Vorsorge-Darmspiegelung und die systematische Entfernung von Polypen im Rahmen der Untersuchung als Ursache für die Abnahme der Darmkrebs-Neuerkrankungsrate“, fasst Dr. Aschenbeck zusammen. Er appelliert anlässlich des Darmkrebsmonats März 2023 an alle vorsorgeberechtigten Bürger in Deutschland, die Chance zur Verhinderung einer Darmkrebs-Erkrankung zu nutzen: „Gehen Sie auf Nummer sicher, gehen Sie zur Vorsorge!“

Quelle: www.magen-darm-aerzte.de

Ausbildung in der Arztpraxis – Medizinische Fachangestellte sind beliebt und gefragt

Drei Viertel der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte bilden Medizinische Fachangestellte (MFA) aus. Die meisten werden übernommen und können oft sogar mit übertariflichen Vergütungen rechnen. Vier Fünftel aller Praxisinhaber haben trotz politischer Ignoranz und fehlender Gegenfinanzierung aus eigenen Mitteln eine Corona-Pauschale gezahlt.

„Der Beruf ist bei den Schulabgängern beliebt und steht ganz oben auf der Top-Ten-Liste der gefragtesten Ausbildungsberufe, insbesondere bei jungen Frauen“, erklärt die Sprecherin des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Petra Jessen. „Dennoch haben wir Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen. Jede zweite Praxis sucht zurzeit nach qualifiziertem Personal.“Logo Magen-Darm-Ärzte

Während dem Mangel an Pflegepersonal in den Kliniken mit massiven politischen Maßnahmen entgegengewirkt und der Beruf nicht nur ideell, sondern auch monetär aufgewertet wird, finden die Medizinischen Fachangestellten kaum Beachtung. Dabei bilden sie eine tragende Säule in der Versorgung der rund 600 Mio. ambulanten Behandlungsfälle, die in Deutschland jährlich in den Praxen der niedergelassenen Ärzte bewältigt werden. „Ohne MFA läuft in der ambulanten Versorgung gar nichts“, sagt Dr. Jessen.

Dabei ist der Beruf nicht nur wichtig, sondern auch attraktiv. Gerade in der Magen-Darm-Arzt-Praxis gibt es viele Möglichkeiten der qualifizierten Weiterbildung, und zwar nicht nur in Bezug auf die Praxisorganisation, sondern vor allem in Hinblick auf die Patientenversorgung. Auf dieser Grundlage sind MFA an der Betreuung und Beratung von Patientinnen und Patienten beteiligt und können bei anspruchsvollen Untersuchungen und Behandlungen assistieren.

Quelle: www.magen-darm-aerzte.de