Newsletter Februar 2023

In dieser Ausgabe mit folgenden Themen:

  • 23. Herner Lebertag
  • Erste Daten aus dem neuen Register zum Krankheitsbild der Fettlebererkrankung (NAFLD) in Deutschland veröffentlicht
  • 35. Herner Gesundheitswoche 2023: „Darmkrebs? Nein, danke! Ich geh‘ zur Vorsorge!“

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Darmkrebs-Screening: Ein Erfolgsprogramm mit Steigerungspotenzial

Darmkrebsvorsorge

Von 2000 bis 2016 ist die Neuerkrankungsrate für Darmkrebs bei Männern um 22,4 Prozent und bei Frauen um 25,5 Prozent zurückgegangen. Die Sterblichkeitsrate sank von 2000 bis 2018 bei Männern um 35,8 Prozent und bei Freuen um 40,5 Prozent. „Diese aktuellen Zahlen des Deutschen Krebsforschungszentrums sind ein Beleg für den Erfolg des Darmkrebs-Screening-Programms in Deutschland“, sagt der Darmkrebsexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dietrich Hüppe.


Auch im internationalen Vergleich bestätigt sich dieser Erfolg. In Ländern mit organisiertem Darmkrebs-Screening wie Dänemark, Holland, Österreich oder Slowenien sinkt die Rate der Neuerkrankungen für Darmkrebs, in Ländern wie Norwegen, Estland und Bulgarien ohne Screening nimmt sie weiterhin zu oder bleibt konstant. „Lag Deutschland 2008 bzgl. der Neuerkrankungsrate noch im oberen Drittel in Europa, so finden wir uns seit 2018 im unteren Drittel“, resümiert Dr. Hüppe.Seit Juli 2019 hat das Einladungsverfahren zu einer deutlichen Zunahme der Inanspruchnahme der Vorsorgekoloskopie von zeitweilig über 20 Prozent geführt, obwohl die Covid-19-Pandemie eine mögliche höhere Steigerungsrate gebremst hat. Ein vermehrter Einsatz von Stuhltests (FOBT) und – ab 2017 – des immunologischen Stuhltests (iFOBT) hat diesen Effekt leider nicht befördern können, vielmehr sank der Einsatz des Stuhltestes im Rahmen der Darmkrebsvorsorge in den letzten Jahren von vier auf unter zwei Millionen pro Jahr.In den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen nehmen übrigens bis zu dreimal so viele Bürger an der Darmkrebsvorsorge wie in Flächenländern teil. Hessen bildet dabei zuletzt ein trauriges Schlusslicht. In wohlhabenden Regionen wie Aachen-Land nehmen fünfmal so viele Menschen an der Darmkrebsvorsorge teil wie in Duisburg. Das berichtet die AOK Rheinland/HH. Ärmere Bevölkerungsschichten erkranken früher an Darmkrebs und überleben kürzer. „Gerade in diesen Bereichen ist die persönliche Ansprache durch die Hausärzte unabdingbar zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung“, so Dr. Hüppe.

www.magen-darm-aerzte.de

Stiftung LebensBlicke: Oliver Welke ist neuer Schirmherr für den Darmkrebsmonat März 2023

2023-Oliver Welke-©ZDF Julia Feldhagen

Oliver Welke, bereits seit 2017 Befürworter von LebensBlicke, unterstützt die Stiftung und die Gastro-Liga in diesem Jahr besonders intensiv in ihrer Arbeit, die Bevölkerung zu lebensrettender Darmkrebsvorsorge zu motivieren. O-Ton Oliver Welke: „Macht’s wie ich! Geht zur Vorsorge! Darmkrebs ist vermeidbar!“

Nach drei Jahren Pandemie ist die Krebsvorsorge ins Stocken geraten: Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ) und des saarländischen Krebsregisters hat ergeben, dass mit rund 10.000 verzögerten Darmkrebsdiagnosen zu rechnen ist. Professor Hermann Brenner, Epidemiologe am DKFZ, Mitautor der Studie und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung: „Diese Entwicklung halten wir bei Darmkrebs für besonders beunruhigend, einer sehr häufigen Krebserkrankung, für die eigentlich eine wirksame Vorsorge zur Verfügung steht.“

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Erste Daten aus dem neuen Register zum Krankheitsbild der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) in Deutschland veröffentlicht

Die Schädigung der Leber durch eine chronische Entzündung des Lebergewebes kann vielfältige Ursachen haben. Unbehandelt führt eine chronische Leberentzündung in vielen Fällen zu einer vermehrten Bildung von Bindegewebe (Fibrose) und im Endstadium zur Vernarbung des Lebergewebes (Zirrhose) mit der Folge einer Einschränkung der Leberfunktion und sogar erhöhtem Sterberisiko. Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (englisch: Non-alcoholic fatty liver disease; NAFLD) ist die mit Abstand häufigste Ursache für eine chronische Leberentzündung. Hierzulande sind mehr als 18 Millionen Menschen von einer NAFLD betroffen. Dennoch verfügen wir bisher nur über spärliche Informationen über den Verlauf des Krankheitsbildes und seine Prognose.NAFLD
Jetzt liegen erste systematisch erhobene Daten und Auswertungen zur NAFLD in Deutschland vor. Das sogenannte NAFLD-Register der gemeinnützigen Deutschen Leberstiftung analysierte den klinischen Zustand der ersten 500 Patienten mit NAFLD zum Zeitpunkt ihrer Aufnahme in das Register. 13% der Patienten wiesen anhand ihrer Leberwerte ein hohes Risiko für eine fortgeschrittene Leberfibrose auf, bei 10% lagen bereits eine fortgeschrittene Leberfibrose bzw. sogar eine Leberzirrhose vor. Davon besonders häufig betroffen sind Patienten, die zusätzlich unter Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten oder Diabetes mellitus Typ 2 leiden.
Das NAFLD-Register ist so angelegt, daß zukünftige Daten bereits aufgenommener Patienten kontinuierlich komplettiert, ausgewertet und durch künftige, neue Patientendaten ergänzt werden. Auf diese Weise wird in Deutschland ein großes, Pharmaindustrie-unabhängiges Datenregister entstehen. Die Hepatologen hoffen, daß sie demnächst auf der Basis dieser Auswertungen Patienten mit einem hohen Risiko für ein Fortschreiten der NAFLD frühzeitig besser identifizieren, beraten und auch gezielt behandeln können. Untersuchungen zeigen nämlich, daß durch eine Änderung von Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten und gezieltem Einsatz geeigneter Medikamente Leberfibrose bzw. sogar Leberzirrhose – beide beinträchtigen Gesundheitszustand bzw. Lebenserwartung betroffener Patienten – zum Stillstand bzw. zur Rückbildung gebracht werden können. Auch unsere Praxis beteiligt ich aktiv an der Erstellung und Weiterentwicklung des Deutschen NAFLD-Registers. Wir erhoffen uns wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Betreuung unserer betroffenen Patienten.

Quelle: Geier et al. Z. Gastroenterologie 2023;61:60-70

35. Herner Gesundheitswoche 2023: Darmkrebs? Nein, danke! Ich geh‘ zur Vorsorge

Veranstaltung „Aktuelles zur Darmkrebsvorsorge“ // Dr. Dietrich HüppeDr. med. Dietrich Hüppe

20 Jahre Darmkrebsvorsorge, was hat das gebracht? Welche Möglichkeiten gibt es? Was nützt der Stuhltest, was die Darmspiegelung? Welcher Aufwand kommt auf mich zu? Gibt es Risiken?

Dienstag, 21. März 2023 | 19 Uhr | VHS Herne | Clubraum 064 | Willi-Pohlmann-Platz 1 | 44623 Herne

Eintritt frei

Kontakt:
Dr. Dietrich Hüppe
Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis Herne
Wiescherstr. 20
44623 Herne
hueppe.herne@t-online.de

23. Herner Lebertag

Mittwoch, den 22. März 2023Lebertag

17:30 – 20:00 Uhr
Kulturzentrum Herne (VHS Saal) | Willi-Pohlmann-Platz 1 | 44623 Herne

Teilnahme kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich!

Unser Programm für Sie:

  • Begrüssung und Moderation
    Waltraud Kowalski, Dr. med. Johanna Preiss, Dr. med. Dietrich Hüppe, Dr. med. Matthias Hinz
  • Ist die Leber gesund, freut sich das Herz
    Prof. Dr. med. Ali Canbay
  • Akutes Leberversagen: „Dagegen ist (k)ein Kraut gewachsen
    Dr. med. Marcel Sandmann
  • Was gibt es Neues bei der PBC, AIH und HCV?
    Dr. med. Johannes Schweinfurth / Dr. med. Dietrich Hüppe
  • Gastredner Jepe Wörz (ausgezeichnet mit dem Krefelder Kurzkrimipreis) „Frei von der Leber weg“
  • Kleine Viren, große Unterschiede: das Hepatitis-Alphabet
    Ingo van Thiel, Deutsche Leberhilfe e.V.
  • Patienten berichten

Komplettes Programm zum Download

Ansprechpartner:

Waltraud Kowalski, Hepatitis SHG, Tel. 02361 / 6581965
Dr. med. Matthias Hinz und Dr. med. Jens Verbeek, Wiescherstr. 20, 44623 Herne, Tel. 02323 / 946220
hinz@gastro-praxis-herne.de

159. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 23. November 2023, 20 Uhr, findet die 159. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises im EvK Herne statt.
Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Kasuistik: Chronische Hepatopathie nach schwer verlaufender Covid 19-Pneumonie
    J. Schweinfurth
  • Ergebnisse aus dem Herner Darmzentrum 2022
    R. Schmidt
  • Kasuistik: Chronische Durchfälle: ein Fall von Reizdarm?
    D. Hüppe

Alle Arzneimittel verfügbar: Darm- und Leber-Patienten sind ausreichend versorgt

„Arzneimittelversorgung in Deutschland ist mitunter ein Problem“, sagt Dr. Petra Jessen. Zugleich gibt die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte aber auch Entwarnung: „Die medikamentöse Versorgung von Patienten mit Darm- und Lebererkrankungen ist geregelt und zurzeit nicht in Frage gestellt. Dazu tragen auch Sondervereinbarungen mit Krankenkassen bei.“Logo Magen-Darm-Ärzte

Es sind nicht nur gelegentliche Versorgungsengpässe, die Therapien insbesondere von chronisch kranken Menschen immer wieder beeinträchtigen. „Gerade wir Magen-Darm-Ärzte sind immer wieder damit konfrontiert, dass insbesondere neue innovative Medikamente für oft schwer erkrankte Patienten aus politischen, bürokratischen und vor allem pekuniären Gründen limitiert werden und obwohl verfügbar nicht zum Wohle der Betroffenen eingesetzt werden können“, berichtet Dr. Jessen.

Zum einen werden die – in der Regel hohen – Kosten für neu zugelassene Arzneimittel nicht unmittelbar von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. „Es gibt Übergangsphasen, in denen über den Sinn der Verordnung zwischen Ärzten und Krankenkassen verhandelt wird, in die wir aber als behandelnde niedergelassene Magen-Darm-Ärzte nur ganz am Rande eingebunden werden. Zuletzt war dies bei der Einführung der so erfolgreichen neuen Wirkstoffe zur Behandlung von Hepatitis C-Patienten der Fall. Für uns Ärzte sind das Hängepartien, in denen wir ständig von Regressen bedroht sind.“

Zum anderen mischen Politik und Krankenkassen mit, sobald generische oder Wirkstoff-ähnliche Präparate zu geringeren Preisen auf den Markt kommen. „Wir kennen das von den modernen CED-Medikamenten, wo Umstellungen zunächst ohne medizinischen Sachverstand und Berücksichtigung individueller Umstände an Apotheker delegiert werden sollten“, so Dr. Jessen. „Hier ist es allerdings wenigstens mit einigen Krankenkassen gelungen, Sonderregelungen zu treffen, in denen eine abgestimmte Medikamentenverordnung mit Qualitätsverbesserungen in der Versorgung von CED-Patienten vereinbart worden sind. Wir würden uns wünschen, dass diese vom Gesetzgeber vorgesehene Möglichkeit der Sondervereinbarungen viel häufiger zum Einsatz kommt, um die nicht selten eher unbefriedigende Versorgungssituation von chronisch kranken Menschen abseits von gesetzgeberischen Prozessen in gemeinsamer Verantwortung mit den Krankenkassen regeln zu können.“

Quelle: www.magen-darm-aerzte.de

Lebertag – Durchmarsch der Fettleber-Erkrankung

Sie glauben, Sie haben sie nicht? Dass Sie keine Beschwerden haben, heißt überhaupt nichts. Die Leber ist robust und steckt vieles weg. Trotzdem kann sie unbemerkt Schaden nehmen. In Deutschland ist bereits heute ein Viertel aller Bürger über 40 Jahre von einer nicht auf Alkohol zurückführbaren Fettleber-Erkrankung betroffen! Logo Magen-Darm-Ärzte

„Besonders besorgt macht uns die Tatsache, dass sich in Deutschland inzwischen bei jedem dritten übergewichtigen Kind eine Verfettung der Leber nachweisen lässt“, mahnt der Leberexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann, anlässlich des diesjährigen Lebertages „Das müsste nicht so sein, denn die wesentlichen Gründe sind bekannt: ungesunde Ernährung gepaart mit Bewegungsmangel.“

Der Berufsverbandsvorsitzende Dr. Ulrich Tappe warnt: „Mit der nicht-alkoholischen Fettleber-Erkrankung rollt eine Welle von Folge- und Begleiterkrankungen auf uns zu, die das Gesundheitswesen schon sehr bald erheblich belasten wird. In erster Linie werden Hausärzte und niedergelassene Magen-Darm-Ärzte die Versorgung der betroffenen Menschen übernehmen müssen. Dafür benötigen wir Praxen, die gut aufgestellt sind und wirtschaftlich auf festen Beinen stehen.“

Mit Sorge sieht der Berufsverband, dass die Politik gerade aktuell wieder dazu neigt, vor dem Hintergrund finanzieller Engpässe bei Umschichtungen im Gesundheitswesen den Blick vor allem auf die Krankhäuser zu richten und zu Lasten der vertragsärztlichen Versorgung Gelder umzuverteilen. „Bei aller Wichtigkeit der stationären Akutversorgung wird dabei immer gerne übersehen, dass die niedergelassenen Ärzte die Hauptlast der Versorgung von Patienten mit chronischen Volksleiden stemmen“, betont Dr. Tappe. „Ohne Praxen würden die meisten Patienten unbehandelt bleiben.“

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Morbus Crohn – Das Ende der konservativen Therapie?

 

Morbus Crohn ist eine chronische, von ihrer Entwicklung und Dynamik zumeist nicht vorherseh-
bare entzündliche Darmerkrankung. Immunmodulierende Therapien mit Immunsupressiva, Bio-
logical und Small Molecules gehören heute zur Standardtherapie der Behandlung. Aber auch

der Crohn-Chirurg ist gefragt, postoperative Situationen gilt es einzuschätzen. Dennoch bleibt
die Behandlung im Einzelfall komplex wie die folgende Kasuistik zeigt [Download der Kasuistik]

158. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 21. November 2022, 20 Uhr, findet die 158. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises im EvK Herne statt.
Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Kasuistik: Chronische Hepatopathie nach schwer verlaufender
    Covid 19-Pneumonie
    J. Schweinfurth
  • “It’s a long way to Tipperary…“ Von der Schwierigkeit, eine steroidfreie stabile Remission zu erzielen. Zwei Patienten mit Colitis ulcerosa
    M. v.d.Ohe
  • Kasuistik: Festsitzende Spirale – (k)ein endoskopischer Notfall
    J. Verbeek