Hepatitis C – Verschiebungen im Krankheitsspektrum

Genetische Varianten von Viren können einen erheblichen Einfluss auf die Verbreitung und die Verläufe von Infektionskrankheiten haben. Das gilt nicht nur für Corona, sondern auch für virale Erkrankungen wie die Hepatitis C, die trotz großer Heilungserfolge immer noch weit verbreitet ist.Logo Magen-Darm-Ärzte

Eine aktuelle Analyse der Daten von mehr als 17.000 Hepatitis C-Patienten aus einem Zeitraum von 2004 bis 2018 hat eine relevante Verschiebung in der Verbreitung der dominanten Virusvarianten – sogenannter Genotypen – aufgedeckt. Grundlage der Untersuchung sind die im Deutschen Hepatitis C-Register zusammengetragenen Daten, die zum weit überwiegenden Anteil von niedergelassenen Magen-Darm-Ärzten dokumentiert worden sind. Die Studienautoren geben vor allem drei Gründe für die Verschiebung im grassierenden Genotypspektrum der Hepatits C-Viren an: eine Verschiebung der dominanten Übertragungswege, den steigenden Anteil der Übertragung vor allem bestimmter Genotypen durch intravenösen Drogenkonsum sowie die Einschleppung bisher untergeordneter Genotypen durch Migration.

In Deutschland steht seit wenigen Jahren eine effektive Therapie der Hepatitis C zur Verfügung, die Heilungsraten von über 95 Prozent erreicht. Deshalb nimmt die Zahl der jährlich behandelten Patienten kontinuierlich ab. Die Dunkelziffer unerkannter Infizierter ist allerdings Experten zu Folge hoch. Schätzungen gehen von rund 200.000 Erkrankten mit einer unbehandelten Hepatitis C aus.

„Die Zahl unerkannter Infektionen mit dem Hepatitis C-Virus bleibt hoch, solange nicht konsequent in Risikogruppen und Justizvollzugsanstalten gesucht und behandelt wird“, sagt Dr. Peter Buggisch, Mitautor und Leberexperte vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. „Eine Elimination der Hepatitis C ist in Deutschland nur zu erreichen, wenn insbesondere auch Patienten mit Suchterkrankungen zeitnah eine Therapie ermöglicht wird. Entsprechende Screeningprogramme und niederschwellige Behandlungsangebote sind dafür unabdingbar.“

Genetische Varianten von Viren können einen erheblichen Einfluss auf die Verbreitung und die Verläufe von Infektionskrankheiten haben. Das gilt nicht nur für Corona, sondern auch für virale Erkrankungen wie die Hepatitis C, die trotz großer Heilungserfolge immer noch weit verbreitet ist.

Eine aktuelle Analyse der Daten von mehr als 17.000 Hepatitis C-Patienten aus einem Zeitraum von 2004 bis 2018 hat eine relevante Verschiebung in der Verbreitung der dominanten Virusvarianten – sogenannter Genotypen – aufgedeckt. Grundlage der Untersuchung sind die im Deutschen Hepatitis C-Register zusammengetragenen Daten, die zum weit überwiegenden Anteil von niedergelassenen Magen-Darm-Ärzten dokumentiert worden sind. Die Studienautoren geben vor allem drei Gründe für die Verschiebung im grassierenden Genotypspektrum der Hepatits C-Viren an: eine Verschiebung der dominanten Übertragungswege, den steigenden Anteil der Übertragung vor allem bestimmter Genotypen durch intravenösen Drogenkonsum sowie die Einschleppung bisher untergeordneter Genotypen durch Migration.

In Deutschland steht seit wenigen Jahren eine effektive Therapie der Hepatitis C zur Verfügung, die Heilungsraten von über 95 Prozent erreicht. Deshalb nimmt die Zahl der jährlich behandelten Patienten kontinuierlich ab. Die Dunkelziffer unerkannter Infizierter ist allerdings Experten zu Folge hoch. Schätzungen gehen von rund 200.000 Erkrankten mit einer unbehandelten Hepatitis C aus.

„Die Zahl unerkannter Infektionen mit dem Hepatitis C-Virus bleibt hoch, solange nicht konsequent in Risikogruppen und Justizvollzugsanstalten gesucht und behandelt wird“, sagt Dr. Peter Buggisch, Mitautor und Leberexperte vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. „Eine Elimination der Hepatitis C ist in Deutschland nur zu erreichen, wenn insbesondere auch Patienten mit Suchterkrankungen zeitnah eine Therapie ermöglicht wird. Entsprechende Screeningprogramme und niederschwellige Behandlungsangebote sind dafür unabdingbar.“

www.magen-darm-aerzte.de

Familiärer Darmkrebs – Riskant wird es, wenn Eltern oder Geschwister betroffen sind

Das statistische Risiko im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, liegt bei sechs Prozent. Doch das ist nur ein Durchschnittswert: Wenn in der direkten Verwandtschaft bereits Darmkrebsfälle aufgetreten sind, liegt das individuelle Risiko deutlich höher. Bei rund 30 Prozent aller diagnostizierten Darmkrebsfälle gab es bereits nahe Angehörige, die ebenfalls Darmkrebs hatten!**

„Im Darmkrebsmonat März ist es uns niedergelassenen Magen-Darm-Ärzten ein ganz besonderes Anliegen, auf die Vorsorge-Angebote für Angehörige von Darmkrebsbetroffenen hinzuweisen“, sagt die Sprecherin des Berufsverbandes bng, Dr. Dagmar Mainz. „Bis zu zehn Prozent der erwachsenen deutschen Bevölkerung haben ein familliär erhöhtes Erkrankungsrisiko, das zwei- bis vier mal über dem Durchschnitt liegt.“

Menschen mit familiärem Risiko sollten sehr früh mit der Vorsorge starten! Das kann mit 40 Jahren sein, mitunter aber auch schon ab dem 25. Lebensjahr. Wann der richtige Zeitpunkt für den Start der Vorsorge-Untersuchungen ist, kann im Gespräch mit einem Magen-Darm-Spezialisten geklärt werden. Bei familiärer Belastung übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Darmspiegelung in voller Höhe – unabhängig vom Alter.

Dr. Mainz: „Alle 20 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an Darmkrebs. Nehmen Sie sich die Zeit. Vor allem, wenn nahe Angehörige bereits betroffen waren. Eine frühzeitige Vorsorge kann Ihr Leben retten.“

In Bewegung kommen und zur Vorsorge gehen!

Bewegung ist eine der wichtigsten Zutaten für Gesundheitsvorsorge jeglicher Art. Sie ist besonders wirksam, wenn sie auf den Weg zu einer Vorsorge-Darmspiegelung führt. Weil Darmkrebs so verhindert werden kann, stellen sich die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte hinter das Motto von Stiftung Lebensblicke und Gastro-Liga zum Darmkrebsmonat: „Bewegung Sie sich: Gehen sie zur Darmkrebsvorsorge“. Logo Magen-Darm-Ärzte

„Wir freuen uns, dass Stiftung Lebensblicke und Gastro-Liga mit der Sportjournalistin und Schwimm-Olympiasiegerin Kristin Otto eine Schirmherrin für den Darmkrebsmonat März 2021 gewonnen haben, die entschieden für Aktivität im Kampf gegen den Krebs wirbt“, sagt die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dagmar Mainz. „In Bewegung zu bleiben hilft, Darmkrebs zu vermeiden. Niemand muss und sollte sich allerdings allein darauf verlassen: Mit der Darmspiegelung im Rahmen des gesetzlichen Programms zum Darmkrebs-Screening kann man darüber hinaus aktiv etwas tun, um das Erkrankungsrisiko effektiv zu senken.“

Bereits im vergangenen Herbst hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in einem Statement für eine online-Talkrunde des Berufsverbandes der Magen-Darm-Ärzte an die Zuhörer appelliert, die Früherkennungsangebote zu nutzen. Seine Ausführungen können auf dem Patienten-Portal des Verbandes unter magen-darm-aerzte.de/Spahn-Statement.html nachverfolgt werden. In seinem gemeinsamen Appell mit der Stiftung Lebensblicke (lebensblicke.de) zum Darmkrebsmonat bringt er seine Sorge zum Ausdruck, dass Menschen aus Furcht vor einer Infektion mit dem Corona-Virus Vorsorgeuntersuchungen absagen oder das Angebot gar nicht erst wahrnehmen und wiederholt den Aufruf: „Nutzen Sie die Chance und gehen Sie zur Darmkrebsvorsorge!“

„Dank der schnellen Einführung von überzeugenden Schutzmaßnahmen in den Praxen ist es den niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte gelungen, das Vertrauen in die Sicherheit der Untersuchung nach dem ersten Corona-Schock rasch wieder herzustellen“, berichtet Dr. Mainz. „Eine Darmspiegelung ist auch unter Corona kein Problem. Der Verzicht darauf ist ein unvergleichbar größeres Risiko.“

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Darmkrebsopfer verlieren im Schnitt mehr als 10 Lebensjahre

Aus der aktuellen Analyse der Sterbestatistik des Robert Koch-Instituts geht hervor, dass Patienten, die 2017 an Darmkrebs verstorben sind, im Durchschnitt 13,4 Lebensjahre verloren haben. Dabei ist Darmkrebs bei rechtzeitiger Diagnose in den meisten Fällen heilbar und kann durch eine Vorsorge-Darmspiegelung in sehr vielen Fällen verhindert werden!Logo Magen-Darm-Ärzte

Von den gut 930.000 Menschen, die 2017 in Deutschland verstorben sind, hätten nach RKI-Angaben viele sehr viel länger leben können, wenn sie nicht vorzeitig einer schwerwiegenden Krankheit erlegen wären. Insgesamt sind rund 11,6 Millionen Lebensjahre verloren gegangen, von denen die meisten auf Kosten von bösartigen Tumoren (35,2 %) gingen. Allein mehr als 450.000 Lebensjahre haben Verstorbene aufgrund einer Darmkrebserkrankung eingebüßt. Männer waren noch stärker betroffen als Frauen. Sie verloren im Schnitt 14.9 Lebensjahre, während Frauen 11,8 Lebensjahre einbüßten.

Anlässlich des diesjährigen Darmkrebsmonats März erinnert die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dagmar Mainz, eindringlich daran, dass eine Vorsorge-Darmspiegelung eine Darmkrebs-Erkrankung in vielen Fällen verhindert. Dr. Mainz: „In der Zeit der ersten Welle der Covid 19-Pandemie kam es zu einem massiven Einbruch der Untersuchungszahlen für die Darmspiegelung. Aus Angst vor Infektion wurden ca. 50 % der diagnostischen Spiegelungen abgesagt, die Vorsorge-Darmspiegelung sogar zu 75 %.“

Es ist nicht zuletzt der schnellen Einführung von überzeugenden Schutzmaßnahmen der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte zu verdanken, dass die Zurückhaltung bei der Inanspruchnahme schnell von einem erneuten Vertrauen der Patienten kompensiert werden konnte. Tatsächlich sind in den ersten beiden Quartalen 2020 mehr Darmspiegelungenen durchgeführt worden als in den ersten beiden Quartalen 2019.

„Die >Corona-Pause< war bei uns Gott sei Dank nur sehr kurz. Alles andere wäre auch katastrophal, denn eine Hinauszögerung der Vorsorge würde dazu führen, dass viele Erkrankungen erst in einem fortgeschritteneren Stadium erkannt werden mit deutlich schlechteren Heilungschancen. Deshalb darf die Darmkrebsvorsorge auch in den Pandemiezeiten nicht aufgeschoben werden.“

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Darmkrebs – Auch junge Menschen kann es treffen

Anlässlich der diesjährigen Darmkrebsmonats März warnt Dr. Dagmar Mainz: „Krebs ist keine ausschließliche Angelegenheit für ältere Menschen. Immer wieder erkranken auch Jüngere, die überhaupt nicht damit rechnen. Das gilt auch und insbesondere für den Darmkrebs. Anhaltende Darmbeschwerden sollten immer beim Hausarzt vorgestellt werden. Im Zweifel kann der Hausarzt dann eine Darmspiegelung beim niedergelassenen Magen-Darm-Arzt veranlassen.“

Nach Angaben der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs erkranken jährlich 15.000 Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren an Krebs. Hinter der Statistik verbergen sich Einzelschicksale, wie das von Claudia Liane Neumann, die im Alter von 28 Jahren an Darmkrebs erkrankt ist. Die engagierte junge Frau hat ihr Tumorleiden überstanden und äußert sich in einem Video-Beitrag, den die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte auf ihrem Facebookportal bereitgestellt haben: https://www.facebook.com/magendarmaerzte.

„Frau Neumann hat lange gebraucht, bis sie mit ihren Beschwerden zum Arzt gegangen ist“, kommentiert Dr. Mainz. „Dabei ist es wichtig, möglichst früh eine Diagnose zu stellen. Denn je früher der Darmkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Ein rechtzeitig entdeckter Darmkrebs kann auskuriert werden!“

Darmbeschwerden mit Schmerzen beim Sitzen oder gar Blut im Stuhl sind keine Bagatelle, sondern ein Warnzeichen. Junge Menschen sollten das vor allem dann unbedingt ernst nehmen, wenn in ihrer engen Verwandtschaft bereits Darmkrebsfälle aufgetreten sind. „Dann besteht familiär bedingt ein erhöhtes Risiko, ebenfalls im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken. Menschen mit familiärem Risiko sollten sich schon lange vor der Vorsorge-Darmspiegelung des Screening-Programms der gesetzlichen Krankenkassen von einem Magen-Darm-Arzt beraten lassen“, betont Dr. Mainz.

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Versorgungsprobleme von Patienten mit chronischer Hepatitis C während der COVID-19-Pandemie und der Lockdown-Verordnungen


Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Lockdown-Verordnungen stellen das Gesundheitswesen und die Patientenversorgung vor Herausforderungen.
Um den Einfluss der COVID-19-Pandemie und der mit ihr verbundenen Einschränkungen auf die Versorgung von Patienten mit chronischer Hepatitis C zu erfassen, haben wir unter den am Deutschen Hepatitis C-Register (DHC-R) mitwirkenden Zentren eine Umfrage durchgeführt.

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Großer Rektumpolyp – wie weiter?

Leitlinien helfen, den aktuell gesicherten Kenntnisstand zusammenzufassen, um dem Arzt und seinen Patienten einen Behandlungspfad zu empfehlen. Das schließt eine individualisierte Therapieentscheidung nicht aus, wie in diesem Fall einer Vorsorgekoloskopie, bei der ein Rektumpolyp entfernt und untersucht wurde.

Kasuistik in den Gastro-News von Dr. med. Dietrich Hüppe und Prof. Dr. med. Andrea Tannapfel
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Darmkrebsvorsorge in COVID-19-Zeiten

Die Bereitschaft zur Krebsvorsorge hat seit dem Ausbruch von COVID-19 in Deutschland gelitten. Prof. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, ruft dazu auf, der Panik mit Aufklärung zu begegnen, sodass wieder mehr Menschen die Chancen der Früherkennung nutzen. [gesamten Artikel lesen]

Quelle: Stiftung Lebensblicke / Prof. Riemann