154. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 21. März 2022, 20 Uhr, findet die 154. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises Herne im EvK Herne, Wiescherstraße 24, 44623 Herne, statt.
Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Künstliche Intelligenz in der Gastroenterologie – Möglichkeiten und Nutzen
    W. Nolte
  • Stellenwert der Chemotherapie in der Behandlung des Pankreaskarzinoms
    Prof. Dirk Behringer, Bochum
  • Kasuistik: Überraschende Ursache einer Leberzirrhose
    M. v.d.Ohe

Wir freuen uns über eine zahlreiche Teilnahme nach der COVID-19-bedingten Zwangspause des Qualitätszirkels als Präsenzveranstaltung! Alle gesetzlichen Vorgaben zum Mindestabstand für Veranstaltungen in Innenräumen werden eingehalten!

Magen-Darm-Ärzte in der Pandemie: Trotz hoher Risiken standgehalten

Mit ihrer überwiegend körpernahen Tätigkeit waren Magen-Darm-Ärzte und ihre medizinischen Fachangestellten von Anbeginn der Covid-Pandemie hohen Erkrankungsrisiken ausgesetzt. Zugleich sahen sie sich in der Pflicht, die Versorgung ihrer oft chronisch erkrankten Patienten aufrechtzuerhalten sowie ihrer Verantwortung in der Darmkrebs-Vorsorge gerecht zu werden.Logo Magen-Darm-Ärzte

Die Verbreitung von Corona-Viren erfolgt vor allem über Aerosole und Tröpfchen. Sie sind darüber hinaus auch im Stuhl nachgewiesen worden. Endoskopische Untersuchungen wie eine Magen- oder Darmspiegelungen sind folglich potenziell mit einer erhöhten Infektionsgefahr verbunden.

Die Fachgesellschaften der Magen-Darm-Ärzte haben auf diese Situation schon ganz früh auf internationaler Ebene reagiert und Empfehlungen für Maßnahmen erarbeitet, die auch unter Pandemie-Bedingungen einen sicheren Praxisbetrieb ermöglicht haben. „Während sich Kliniken genötigt sahen, Endoskopien in großem Maßstab abzusagen, konnte die ambulante Patientenversorgung in Deutschland aufgrund der raschen Umsetzung dieser Maßnahmen mit einer nur sehr kurzfristigen Unterbrechung flächendeckend und durchgängig gewährleistet werden“, erklärt Dr. Albert Beyer vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng).

Im Verlauf der Pandemie zeichnete sich dabei ab, dass die Testung von Patienten im Vorfeld von endoskopischen Untersuchungen für die Praxen sehr schlecht umzusetzen war. „Es mangelte an allen Ecken: geringe Verfügbarkeit von PCR-Tests, Testlogistik und Laborkapazitäten, zu kurze Zeitkarenz bis zur Untersuchung“, so Dr. Beyer. Eine Impfung von Patienten war zwar sehr wünschenswert, konnte aber nicht gefordert werden.

„Die Praxen haben deshalb einen hohen Aufwand betrieben und viel Zeit und eigenes Geld in Hygiene- und Schutzmaßnahmen investiert“, erläutert der Verbandsvorsitzende. „Letztlich hat sich dies für unsere Patienten und unsere Mitarbeiterinnen ausgezahlt. Unser Praxispersonal war gegenüber der Normalbevölkerung nicht überdurchschnittlich häufig infiziert. Im Falle stattgehabter Infektionen des Personals wurden diese meist im privaten Bereich akquiriert. Die Magen-Darm-Ärzte haben die so wichtige Prävention und Versorgung ihrer Patienten auch in schwierigen Zeiten aufrecht erhalten.“

Chronisch entzündliche Darmerkrankung: Kein Grund nicht zu impfen!

Logo Magen-Darm-ÄrzteBedenken von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED), die Corona-Impfung könne einen akuten Krankheitsschub auslösen, werden durch aktuelle Untersuchungen nicht bestätigt. „Es bsteht kein Zweifel, dass auch diese Patienten von der Impfung profitieren und im Fall der Infektion, ebenso wie andere Menschen, vor schweren Verläufen geschützt sind“, sagt der Darmexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Ulrich Tappe.

Am Anfang der Pandemie war die Verunsicherung bei Ärzten und Patienten sowohl im Hinblick auf eine besondere Anfälligkeit als auch in Bezug auf die Verträglichkeit einer Impfung groß. Schnell war klar, dass eine immunsupressive Therapie unter Berücksichtigung individueller Umstände weitergeführt werden kann. Sehr bald nach der Einführung der Impfstoffe konnten die Magen-Darm-Ärzte ihren CED-Patienten auch für sie geeignete Impfungen anbieten. Dennoch blieben oft Sorgen, ob die Impfung den Krankheitsverlauf negativ beeinflusst.

Eine jetzt veröffentlichte Studie hat keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben, dass vermehrte Krankheitsschübe auftreten. Die Patienten haben weder von zusätzlichen oder verstärkten Beschwerden berichtet noch sind sie häufiger als geplant in die Praxis gekommen. „Es gibt auch für CED-Patienten keinen Grund, bei der Impfung gegen Corona zu zögern“, betont Dr. Tappe.

Die Behandlung von akuten und chronischen Darmentzündungen gehört zum Therapiespektrum der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. Der Berufsverband (bng) hat ein Qualitätssiegel für spezialisierte Fachärzte entwickelt, die sich intensiv um CED-Patienten kümmern. Zertifizierte CED Schwerpunktpraxen in Wohnortnähe werden über die Arztsuche auf dem Webportal www.magen-darm-aerzte.de gelistet.

 

Hepatits C – Der lange Weg zur Ausrottung

„Vom WHO-Ziel einer Aussrottung der Hepatitis C bis 2030 sind wir in Deutschland noch weit entfernt“, sagt der Leber-Experte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann. „Aber mit der Einführung des Scrennings im Rahmen des Leber-Check-Ups und neuen Regeln für den Therapieeinstieg sind wir auf einem guten Weg.“Logo Magen-Darm-Ärzte

Aktuelle Prognosen konstatieren, dass von 45 untersuchten Industriestaaten nur jeder 5. Staat realistische Aussichten hat, das Ziel der HCV-Elimination bis 2030 tatsächlich zu erreichen. Deutschland gehört, so wie es aussieht, nicht dazu. Deshalb kommt es jetzt darauf an, die inzwischen auf den Weg gebrachten, strategisch wichtigen Maßnahmen mit Nachdruck umzusetzen, fordert Prof. Hofmann.

Entscheidend für den Sieg über die Viruserkrankung ist es, Infizierte früh zu erkennen und einer geeigneten Heilbehandlung zuzuführen. Dafür hat es in Deutschland in jüngster Zeit zwei entscheidende Weichenstellungen gegeben. Seit Oktober 2021 ist der serologische Antikörpertest auf Hepatitis C als Teil der Vorsorgeuntersuchung ab 35 Jahren möglich (Check-Up 35). Bei positiver Testung erfolgt eine weitergehende Bestimmung der HCV-RNA. Darüber hinaus ist die bisher vorgeschriebene Wartezeit von sechs Monaten vor einem Therapiestart zugunsten einer neuen Klinischen Definition der chronischen Hepatitis C vereinfacht worden, die unter festgelegten Bedingungen bei positivem RNA-Nachweis individuell einen schnelleren Therapieeinstieg erlaubt.

„Das ist ein großer Durchbruch, den die deutschen Hepatologen nach vielen Anstrengungen endlich durchsetzen konnten“, erklärt Prof. Hofmann. „Für die Erreichung des WHO-Ziels kommt es jetzt darauf an, konsequent vor allem in den Risikogruppen nach unbekannten Infektionen zu suchen und den Betroffenen schnell Therapien zu vermitteln.“

https://www.magen-darm-aerzte.de/

 

153. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird der gastroenterologische Qualitätszirkel Herne am Montag, den 24. Januar 2022 um 20 Uhr via Zoom-Videokonferenz stattfinden.

Folgende Beiträge sind bisher eingangen:

  • Ergebnisse aus dem Herner Darmzentrum 2021
    R. Schmidt
  • Das Reizdarmsyndrom (RDS) aus hausärztlich-psychosomatischer und gastroenterologischer Sicht – die aktuelle Leitlinie
    I. Veit, D. Hüppe

Unterbauchschmerzen müssen abgeklärt werden – Neue Leitlinie gibt Empfehlungen für Diagnostik und Therapie bei einer Divertikel-Erkrankung

„Anhaltende Unterbauchschmerzen, insbesondere wenn sie mit Blähungen und Verstopfungen einhergehen, sind ein zwingender Grund, sich beim Hausarzt vorzustellen“, erklärt Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. Der Hausarzt kann am besten beurteilen, ob eine genauere Untersuchung erforderlich ist. Er überweist zum Magen-Darm-Arzt, der die Diagnose stellt und individuell über geeignete Maßnahmen berät. Nur in schweren akuten Fällen führt der Weg direkt ins Krankenhaus.Logo Magen-Darm-Ärzte

Der Darm ist ein Hochleistungsorgan, das ein Leben lang massiv beansprucht wird. Da ist es nicht verwunderlich, dass er mit zunehmendem Alter Schwachstellen aufweist. Divertikel sind nach außen gerichtete Beulen in der Darmwand. Sie sind in aller Regel harmlos und weit verbreitet. Schon bei unter 50-Jährigen sind mehr als zehn Prozent der Menschen in Deutschland betroffen, bei 50- bis 70-Jährigen hat bereits jeder Dritte Divertikel und in der Altersklasse über 70 Jahre mindestens jeder Zweite.

Problematisch wird es, wenn sich Divertikel entzünden. Bei komplizieten Verläufen besteht die Gefahr eines Darmdurchbruchs. Umweltfaktoren, genetische Veranlagung und Lebensstil haben Einfluss auf das Erkrankungsrisiko. Ausgeglichene Ernährung, Gewichtskontrolle und Bewegung helfen, Probleme zu vermeiden. Die Behandlung einer Divertikel-Entzündung reicht von konservativen Maßnahmen bei der Ernährung über Antibiotika-Therapie bis hin zu operativen Eingriffen bei schweren Verläufen.

Die medizinischen Fachgesellschaften haben im November neue Leitlinie zur Divertikelkrankheit veröffentlicht. Die Diagnose wird über die Bestimmung der Entzündungswerte im Blut und mit Hilfe einer hochauflösenden Ultraschalluntersuchung gestellt. Die Leitlinie empfiehlt darüber hinaus sechs bis acht Wochen nach einer konservativen Therapie eine Darmspiegelung. „Damit die Entzündung der Divertikeln nicht zu einer lebensbedrohlichen Situation führt, sollten Entzündungen möglichst rechtzeitig behandelt bzw. eingedämmt werden“, betont Dr. Tappe.

www.magen-darm-aerzte.de

152. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Montag, den 22. November 2021 um 20.00 Uhr im Marienhospital Uni-Klinik Herne, Hölkeskampring 40, 44623 Herne Tagungsort: Neuer Hörsaal (Zugang ausgeschildert)

Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

Die primäre chologene Diarrhoe – lange bekannt, aber wenig
beachtet: H. Wenzel, Wuppertal

Update zur Hepatitis A – E: M. Sandmann

Therapierefraktäres Sodbrennen: J. Schweinfurth

Wir freuen uns über eine zahlreiche Teilnahme nach der COVID-19-bedingten Zwangspause des Qualitätszirkels als Präsenzveranstaltung! Alle gesetzlichen Vorgaben zum Mindestabstand für Veranstaltungen in Innenräumen werden eingehalten!

Magen-Darm-Ärzte gratulieren – 20 Jahre Felix Burda Stiftung

-(25.10.21) „Die Felix Burda Stiftung ist der Beweis, dass Vorsorge eine Chance hat, wenn man die Menschen unablässig daran erinnert, dass sie ihr Schicksal selbst in der Hand haben“, sagt Dr. Albert Beyer vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Wir gratulieren Dr. Christa Maar und ihren Mitstreitern, die durch ihr ungebrochenes Engagement dazu beigetragen haben, Hunderttausende vor dem Schicksal einer Darmkrebserkrankung zu bewahren oder sie davon zu heilen.“ Logo Magen-Darm-Ärzte

Schon im ersten Jahr nach Gründung der Stiftung am 5. November 2001 wurde der erste Felix Burda Award ausgelobt, mit dem seither jährlich Projekte ausgezeichnet werden, die sich auf besondere Weise für die Darmkrebs-Vorsorge einsetzen. „2002 ist die Darmspiegelung für Versicherte ab dem 55. Lebensjahr als Kassenleistung eingeführt worden“, erinnert der Verbandsvorsitzende der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. „Der Erfolg ist für jeden sichtbar: Darmkrebs kann verhindert werden. Wenn er rechtzeitig erkannt wird, ist er in vielen Fällen heilbar.“

Trotz der Erfolge bleibt viel zu tun. Gerade in Erinnerung an den an Darmkrebs verstorbenen Sohn von Dr. Maar und Prof. Dr. Hubert Burda muss das Augenmerk verstärkt auf die familiären Formen der Tumorerkrankung gelenkt werden. Wer in der nahen Verwandtschaft Darmkrebsfälle verzeichnet, muss damit rechnen, ebenfalls zu erkranken. Wer selbst an Darmkrebs erkrankt war, hat eine besondere Verantwortung, seine Angehörigen auf die Möglichkeit der Darmkrebs-Vorsorge hinzuweisen.

„Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebstodesursache“, betont Dr. Beyer. „Das kann sich ändern, wenn jeder die Angebote zur Vorsorge nutzt. Im Kampf gegen den vermeidbaren Krebs stehen wir Magen-Darm-Ärzte geschlossen an der Seite der Felix Burda Stiftung.“ Dr. Christa Maar ist seit 2008 Ehrenmitglied des Berufsverbandes.

Quelle: http://www.magen-darm-aerzte.de