Vorsorge-Darmspiegelung : Jetzt schon für Männer ab 50

Neun Monate nach dem Beschluss der zuständigen Behörde, für gesetzlich Versicherte neue Regeln zur Krebsfrüherkennung einzuführen, können Männer ab dem 19.04.2019 schon mit 50 Jahren eine Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs in Anspruch nehmen. Damit wird endlich der Tatsache Rechnung getragen, dass das Erkrankungsrisiko bei Männern bereits ab 50 deutlich ansteigt. Bei Frauen bleibt die Altersgrenze für die Vorsorge-Darmspiegelung bei 55 Jahren.

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Nach wie vor haben Frauen und Männer ab 50 Jahren einen Anspruch auf einen immunologischen Test auf Blut im Stuhl (iFOBT). Fällt dieser positiv aus, ist eine anschließende Darmspiegelung zur Abklärung einer möglich Darmkrebserkrankung erforderlich. „Leider hat das zuständige Gremium für Beschlüsse über Kassenleistungen diese Untersuchung nicht als Vorsorgekoloskopie anerkannt“, bemängelt Dr. Dagmar Mainz, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. „Entgegen der Absicht des Gesetzgebers kann sie abrechnungstechnisch deshalb nicht von einer Darmspiegelung unterschieden werden, die aufgrund von Beschwerden eines Patienten durchgeführt wird.“ Das bedeutet de facto, dass diese Vorsorge-Untersuchung nicht mehr hinreichend dokumentiert werden wird. Damit wird es künftig schwierig, den Erfolg des Screening-Programms mit Zahlen zu belegen.

„Sehr froh sind wir darüber, dass im Juli endlich das lang erwartete und von allen Experten einhellig empfohlene Einladungsverfahren zum Darmkrebs-Screening umgesetzt werden soll“, erklärt Dr. Mainz. „Der Kampf gegen den Darmkrebs trägt nur dann Früchte, wenn die Menschen das Vorsorge-Angebot annehmen. Deshalb ist es wichtig, sie auf den Nutzen hinzuweisen. Denn die Vorsorge-Koloskopie ist eine der wenigen Maßnahmen, um Krebs tatsächlich effektiv zu verhindern!“

139. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 25. März 2019, 20 Uhr, findet die 139. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises Herne im Marienhospital Herne, Hölkeskampring 40, 44623 Herne Hörsaal 1, Tagungszentrum Erdgeschoß, statt.

Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Diagnostik der oropharyngealen Dysphagie
    R. Wirth, Herne
  • Originalarbeit: Einladung zur Vorsorgekoloskopie bei familiärem Darmkrebsrisiko (A. Bauer et al. Dt. Ärzteblatt 2018;115:715-22)
    M. v.d.Ohe
  • Antikoagulation bei Lebererkrankungen
    J. Schweinfurth
  • Patient mit M. Crohn und kompliziertem Verlauf – Fallvorstellung
    D.Kompa, J. Verbeek


Darmkrebsmonat März 2019

Ein Anruf genügtLogo Magen-Darm-Ärzte

„Immer noch sterben viel zu viele Menschen an Darmkrebs, obwohl die Krankheit bei ausreichender Vorsorge vermeidbar bzw. bei rechtzeitiger Diagnose heilbar ist“, sagt die Sprecherin des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dagmar Mainz, anlässlich des diesjährigen Darmkrebsmonats.

Vorsorge rettet Leben und ist ganz einfach. Der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng) und die Stiftung LebensBlicke haben unter www.darmvorsorge-jetzt.de ein Internetportal eingerichtet, über das jeder anspruchsberechtigte Versicherte direkt in Wohnortnähe einen Facharzt finden kann, der eine Darmspiegelung anbietet. Die endoskopische Untersuchung ist die beste Methode, weil die Darmschleimhaut damit nicht nur inspiziert, sondern auch gleich von potentiellen Krebsvorstufen befreit werden kann.

Mit der „Aktion Vorsorgetermin – Ein Anruf genügt“ wollen die Magen-Ärzte und die Experten der Stiftung LebensBlicke dazu beitragen, die Entscheidung für die Darmkrebs-Vorsorge zu erleichtern. Denn bedauerlicherweise gibt es nach wie vor viele Menschen, die das Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung nicht in Anspruch nehmen und dann an Darmkrebs erkranken.

Die Stiftung LebensBlicke setzt sich seit 1998 für eine umfassende und seriöse Information über die Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge und der Darmkrebsfrüherkennung ebenso ein wie für die Motivation zur Teilnahme an den derzeit angebotenen Vorsorgemaßnahmen. Die Untersuchung bei den niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte genügt höchsten Qualitätsanforderungen und wird mit hohen Sicherheitsstandards durchgeführt.

22. Herner Lebertag 2019

Mittwoch, den 03. April 2019 von 17.30 – 21.00 Uhr
Kulturzentrum Herne, Willi-Pohlmann-Platz 1, Herne (VHS-Saal)

Begrüßung: W. Kowalski (SHG), Dr. J. Preiss (Moderation)

  • Chirurgie und Lebererkrankungen: Paßt das zusammen?
    Prof. Dr. M. Kemen und Dr. J. Verbeek
  • Leberpunktion: noch aktuell oder veraltet?
    Was kann der schmerzlose Fibroscan leisten?
    Prof. Dr. A. Tannapfel und Dr. M. Hinz
  • Was gibt es Neues bei der PBC und AIH?
    Dr. G. Felten
  • Update Hepatitis B und C
    Dr. D. Hüppe
  • Gastredner Joe Bausch (Arzt, Autor und Schauspieler, Tatort): Lebererkrankungen im Gefängnis?
  • Warum ist eine langjährige Betreuung leberkranker Patienten sinnvoll?
    Dr. J. Schweinfurth
  • Die nächsten 20 Jahre der Hepatologie: eine Wunschliste
    I. van Thiel, Deutsche Leberhilfe e.V.
  • Patienten berichten

Kontakt:
Dr. Matthias Hinz,
Dr. Jens Verbeek
Wiescherstrasse 20, 44623 Herne
02323/946220
eMail: hinz@gastro-praxis-herne.de

Frau Waltraud Kowalski, Hepatitis SHG
Frau Irene van Dongen
Tel.: 02361/9084035
Hepatitis -SHG-

138. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 28. Januar 2019, 20 Uhr, findet die 138. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises Herne im EvK Herne, Wiescherstraße 24, 44623 Herne, statt.

Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Wie profitieren Patienten mit großen Operationen von ERAS-Konzepten?
    M. Fuchs, M. Kemen
  • Ergebnisse aus dem Herner Darmzentrum 2018
    R. Schmidt
  • Komplikationen der Leberzirrhose: Was ist praxisrelevant?
    D. Hüppe
  • Vorstellung der Originalarbeit: Einladung zur Vorsorgekoloskopie bei familiärem Darmkrebsrisiko (A. Bauer et. al. Dt. Ärzteblatt 2018;115:715-22)
    M. v.d.Ohe

137. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 26.November 2018, 20 Uhr, findet die 137. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises Herne im EvK Herne, Wiescherstraße 24, 44623 Herne, statt.

Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Gewichtsverlust und Schwäche – 60-jährige Patientin mit metastasiertem Kolon-Karzinom
    W. Nolte
  • Vorstellung der Originalarbeit: Esomeprazole and aspirin in Barrett’s oesophagus (AspECT): a randomised factorial trial.
    (Autoren: JAZ Jankowski et al. Lancet 2018;392:400-408)
    J. Schweinfurth
  • Ein Fall aus der Leberkiste
    M. Hinz
  • Verschluß einer gastralen Fistel
    J. Scholle

 

Kapselendoskopie – Kleine Kapsel mit grosser diagnostischer Bedeutung

Wir möchten Ihnen heute ein schon seit einigen Jahren ambulant in unserer Praxis durchführbares schonendes Verfahren zur Untersuchung des Dünndarms, die Dünndarm-Kapselendoskopie, vorstellen. Sie ermöglicht uns unklare Blutungen abzuklären, deren Ursache im Dünndarm liegt.

Kapselendoskopie - Pillcam - Dünndarmkapsel

Die Voraussetzung, um diese diagnostische Methode in der Praxis ambulant anwenden zu dürfen (Erstattung der Kosten durch die gesetzlichen Krankenkassen seit 1. Juli 2014, für Privatpatienten seit 2005 ) ist eine kurz vor der Kapselendoskopie durchgeführte Magen- und Darmspiegelung, wobei keine Blutungsquelle gefunden wurde. Mögliche Ursachen für eine Blutung im Dünndarm sind Angiodysplasien (Gefässmissbildung), Geschwüre oder Tumore, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Durchführung einer Dünndarm-Kapselendoskopie aus anderen Gründen wird z.Zt. ambulant noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und muss stationär erfolgen. Während der Reise durch den Verdauungstrakt nimmt die Dünndarm-Kapsel 50.000 bis 60.000 Bilder aus dem Darminneren auf, die per Funk an die am Körper mitgeführte Empfangs- und Speichereinheit gesendet werden. Wie bei anderen endoskopischen Untersuchungsmethoden, muss bei einer Kapselendoskopie des Dünndarms sichergestellt werden, dass der Darm leer ist. Daher muss der Patient am Vorabend den Darm, wie bei einer Darmspiegelung, reinigen.

Zur Untersuchung selbst kommt der Patient nüchtern. Nachdem die Sensoren und der Gürtel mit dem Rekorder angelegt wurden, nimmt der Patient die Endoskopiekapsel wie eine Tablette mit einem Glas Wasser ein.
Anschließend kann der Patient die Praxis verlassen und muss erst am Ende der Untersuchung, nach etwa 9 Stunden, in die Praxis zurückkehren. Während dieser Zeit kann sich der Patient völlig frei bewegen. Nach 2 Stunden kann der Patient in Maßen klare Flüssigkeiten ohne Kohlensäure (z.B. stilles Wasser, Tee) zu sich nehmen, 4 Stunden nach Beginn der Untersuchung ist die Einnahme einer kleinen Mahlzeit (z.B. klare Brühe mit etwas Brot) sowie von Tabletten erlaubt.

Nach Rückkehr des Patienten in die Praxis werden die Sensoren und der Datenrekorder abgenommen. Die aufgenommenen Bilder können dann mittels eines speziellen Programms am Computer ausgewertet werden. Die Endoskopie-Kapsel wird auf natürlichem Wege ausgeschieden und kann entsorgt werden.

136. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 08. Oktober 2018, 20 Uhr, findet die 136. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises Herne im Marienhospital Uni-Klinik Herne, Hölkeskampring 40, 44623 Herne Hörsaal 1, Tagungszentrum Erdgeschoß, statt.

Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Aktuelles zur Lebertransplantation
    H. Wedemeyer
  • Das neue Einladungsverfahren zur Vorsorgekoloskopie ab Mitte 2019
    D. Hüppe
  • Endoskopische Therapie des afferent Loop Syndroms bei Pankreaskarzinomrezidiv
    J. Verbeek
  • Ein Fall aus der Chirurgie des EvK
    R. Schmidt

135. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises

Am Montag, 10.September 2018, 20 Uhr, findet die 135. Sitzung des Gastroenterologischen Arbeitskreises Herne im Marienhospital Uni-Klinik Herne, Hölkeskampring 40, 44623 Herne Hörsaal 1, Tagungszentrum Erdgeschoß, statt.

Folgende Beiträge sind bisher eingegangen:

  • Primär biliäre Cholangitis (PBC) – Management in der gastro-enterologischen Praxis
    D. Hüppe, H. Hartmann, G. Felten
  • Ein Fall aus der Leberkiste
    W. Schmidt, H. Hartmann, A. Tannapfel
  • „Löffel, Schere, Gabel, Licht, sind…“
    J. Scholle
  • Überraschender Befund im Rahmen einer Vorsorge-Koloskopie bei einem 53-jährigen Patienten
    M. v.d.Ohe, A. Tannapfel

Datenschutz, auf den man sich verlassen kann

Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sorgt seit Wochen für Unsicherheit bei Institutionen, Unternehmen und Freiberuflern. Auch Ärzte, die von jeher zu Verschwiegenheit verpflichtet sind, müssen dieser Thematik viel Zeit widmen – Zeit, die für die Betreuung von Patienten verloren geht.

„Ist es wirklich nötig und zweckmäßig, dass Ärzte viel Aufwand für die Erfüllung bürokratischer Vorgaben aufbringen müssen, die eigentlich durch das berufliche Selbstverständnis schon immer abgedeckt sind?“, fragt Dr. Gisela Felten von der Gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis Herne. „Was man heute Datenschutz nennt und was in unserem Fall den vertraulichen Umgang mit Patientendaten meint, ist bereits vor 2400 Jahren als ärztliche Schweigepflicht im Eid des Hippokrates festgeschrieben worden.“

Die Schweigepflicht ist Bestandteil der Genfer Deklaration des Weltärztebundes und damit international als hohes Gut anerkannt. Juristisch ist sie wegen ihres hohen Stellenwertes nicht nur in einer Verordnung wie der DSGVO festgelegt, sondern sie ist ganz im Sinne des Arztes und im Interesse seiner Patienten strafrechtlich durch den § 203 des StGB geschützt.

„Egal, welche Vorgaben neue EU-Verordnungen machen: Unsere Patienten können sich immer schon und auch in Zukunft darauf verlassen, dass ihre persönlichen und medizinischen Daten und Informationen beim Arzt in guten Händen sind“, unterstreicht Dr. Gisela Felten. „In ärztlicher Obhut sind Patientendaten vor Missbrauch und unerwünschter Weitergabe und Verwendung geschützt. Das müssen andere Systeme wie elektronische Gesundheitsakten oder internetbasierte Sammlungen von Patientendaten erst noch beweisen.“