Fragen zur Darmkrebsvorsorge-Untersuchung
Was ist, wenn ich das Abführmittel für die Darmreinigung nicht vertrage?
Bei Schwierigkeiten mit Übelkeit und Brechreiz verordnen wir Medikamente, die im Vorfeld eingenommen werden sollen, um diese Nebenwirkungen zu reduzieren. Damit ist die Einnahme der Trinklösung bis auf seltene Ausnahmen gut möglich. Es gibt aber auch alternative Abführlösungen mit etwas anderem Geschmack oder auf der Basis eines anderen Wirkprinzips. Grundsätzlich sollte die Darmreinigung so optimal wie möglich sein, damit auch die Untersuchung ein Ergebnis liefern kann, das so exakt wie möglich ausfällt.
Tut eine Darmspiegelung weh?
In der Regel wird die Darmspiegelung mit einer Sedierung durchgeführt. Das heißt, der Patient kann die Untersuchung “verschlafen”. Er hat weder Schmerzen, noch treten unangenehme Blähungen auf.
Ist für die Darmspiegelung eine Vollnarkose erforderlich?
Die Darmspiegelung wird in der Regel nicht mit Vollnarkose, sondern mit einer leichten Sedierung durchgeführt. Selbstverständlich kann man aber auch wünschen, die Untersuchung ohne Sedierung durchführen zu lassen.
Sollte man die Darmspiegelung nicht besser häufiger wiederholen als mit einem Abstand von zehn Jahren?
Das kommt darauf an, ob persönliche Risiken wie z.B. eine Colitis ulcerosa oder eine familiäre Belastung vorhanden sind oder ob Befunde einer vorhergehenden Spiegelung vorliegen, die Empfehlungen zur Kontrolle nach sich ziehen.
Kann man eine Hämorrhoiden-Behandlung mit einer Darmspiegelung kombinieren?
Das kommt auf den Einzelfall an und sollte aktiv mit dem Behandler vorher angesprochen werden.
Was kann ich tun, wenn es nach einer Darmspiegelung mit der Verdauung nicht mehr klappt?
In den Tagen nach der Spiegelung ist es normal, dass der Stuhlgang auf sich warten lässt. Bis er sich normalisiert, kann es ein paar Tage dauern. Die Darmspiegelung selbst hat keinen Einfluss auf die Verdauung. Bei einer lang anhaltenden Verstopfung kann zunächst eine Ernährungsumstellung helfen, aber auch Macrogol oder Flohsamenschalen eine sinnvolle Ergänzung sein.
Die Darmspiegelung kann doch nur für den unteren Teil des Darms erfolgen. Warum wird der große Rest nicht überprüft?
Im Dünndarm gibt es nicht den Krebs des Dickdarms, der aus Vorstufen entsteht. Deshalb ist es auch nicht nötig, den Dünndarm regelhaft endoskopisch zu untersuchen. Dies kann jedoch notwendig sein, wenn jemand zum Beispiel Blut über den Stuhl verliert und eine Blutung weder im oberen Magendarmtrakt noch im Dickdarm gefunden wird. Dann kann mit Kapselendoskopien oder speziellen Ballon-Endoskopen auch dieser Bereich beurteilt werden.
Ab welchem Alter sollte ich eine Darmspiegelung durchführen lassen und zahlt das die Kasse?
Wenn keine Risiken vorliegen (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Darmkrebs bei nahen Verwandten) wird die Untersuchung ab 55 Jahren empfohlen. Der Stuhltest auf verborgenes Blut wird ab 50 Jahren empfohlen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchungen.
Ich war vor zehn Jahren zur Darmspieglung, sollte ich nochmal hingehen und, wenn ja, wann?
Die Regelung für gesetzlich Versicherte besagt, dass man die Vorsorgedarmspiegelung zwischen 55 und 64 Jahren einmal wahrnehmen kann. Ohne Befund hat man Anspruch auf eine zweite Untersuchung in einem Abstand von mindestens zehn Jahren. Bei einem Alter über 65 hat man nur noch Anspruch auf eine Untersuchung. Werden Polypen entdeckt und entfernt, ergeben sich Empfehlungen für Kontrolluntersuchungen. Bei Beschwerden, die auf den Darm deuten, besteht zu jeder Zeit Grund für eine Darmspiegelung auch außerhalb der Vorsorge.
Meine Kasse übernimmt die Kosten einer Darmkrebsvorsorge nicht. Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Jede Krankenkasse übernimmt die Kosten der gesetzlich empfohlenen Darmkrebsvorsorge ab dem 55. Lebensjahr oder auch bei familiärer Vorbelastung. Außerhalb dieser Kriterien sollte man sich sehr gut beraten lassen, ob der Nutzen der Untersuchung die Risiken überwiegt und tatsächlich zu empfehlen ist. Die Kosten hängen von vielen Kriterien ab (Gebührensätze, Medikamentengabe, Aufwand. Zeitdauer etc.).
Vorsorge-Untersuchungen werden oft kritisiert und manche Forscher sagen, es sterben dadurch nicht weniger Menschen an Krebs. Warum soll ich eine Darmspiegelung durchführen lassen?
Durch die Dokumentation der Vorsorgekoloskopien seit Oktober 2002 verfügen wir inzwischen über weltweit einzigartige Daten. Herr Prof. Brenner vom Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg konnte anhand dieser Daten eindeutig belegen, dass die Rate an Dickdarmkrebsneuerkrankungen durch die Früherkennungskoloskopie gesunken ist. Wenn man bedenkt, dass die Risiken für diese Krebserkrankung in der Bevölkerung weiter zunehmen und nur ein Bruchteil der Anspruchsberechtigten von der Vorsorgekoloskopie Gebrauch macht, ist klar, dass der Effekt noch viel stärker sein könnte. Darmkrebs entsteht in der überwiegenden Zahl der Fälle aus Vorstufen, die bei der Spiegelung entdeckt und entfernt werden können.
Quelle: http://www.magen-darm-aerzte.de/warum-vorsorge/darmkrebs/haeufig-gestellte-fragen.html