Seit dem 15. Oktober läuft die Unterschriftensammlung für die Petition zur Sicherung und Verbesserung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung durch niedergelassene Ärzte. „Der Kostendruck wird immer größer und unser Gesundheitsminister schaut vor dem Hintergrund seiner umstrittenen Bemühungen um eine Reform der Krankenhäuser über die brisante Lage in den Praxen hinweg, als gäbe es sie gar nicht“, warnt Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng).
Wie gravierend die Situation ist, belegt das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter den niedergelassenen Ärzten. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) hat darin ermittelt, dass sich 60 Prozent der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte mit dem Gedanken tragen, vorzeitig aus der Patientenversorgung auszuscheiden. Nur 50 Prozent würden sich, wenn sie die Wahl hätten, erneut niederlassen. Mit großer Mehrheit stimmen die Befragten den Forderungen zu, die in der Petition an den Bundestag formuliert sind.
„Es muss sich dringend etwas ändern, sonst werden wir in wenigen Jahren vor einem Scherbenhaufen stehen, der sich nicht mehr reparieren lässt“. so Dr. Tappe. „Die individuelle Versorgung, auf die sich Patienten bisher verlassen können, wird es dann nicht mehr geben. Die Patienten werden sich auf standardisierte Massenabfertigung einstellen müssen, und das kann doch wirklich niemand wollen!“
Jede Stimme zählt: Noch neun Tage lang kann die Petition online unter https://epetitionen.bundestag…. oder persönlich in einer der in vielen Praxen ausliegenden Listen gezeichnet werden. Es fehlen noch rund 22.000 Unterschriften, damit die Kassenärztliche Bundesvereinigung als Vertreterin der niedergelassenen Ärzte die Bundestagsabgeordneten über den Petitionsausschuss mit dem drohenden Praxenkollaps konfrontieren kann. „Sorgen Sie mit Ihrer Unterschrift dafür, dass dem Gesundheitsminister die Augen geöffnet werden!“, appelliert Dr. Tappe im Namen der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte.
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