Im Jahr 2016 wurden 1,78 Mio. Koloskopien ambulant durchgeführt und damit gut 200.000 mehr als noch von zehn Jahren. „Die intensive Aufklärung der Bevölkerung und immer weiter verbesserte, patientenfreundliche Techniken der Untersuchung haben offensichtlich dazu beigetragen, Scheu und Bedenken der Menschen abzubauen“, resümiert Dr. Beyer. „Trotzdem dürfen wir in dem Bemühen nicht lockerlassen, die Bevölkerung zu motivieren und immer wieder darauf hinzuweisen, dass es sich dabei um eine effektive Maßnahme handelt, mit der sich jeder vor der zweithäufigsten Krebstodesursache in Deutschland schützen kann.“
Besonders erfreulich ist die seit 2013 wieder wachsende Bereitschaft zur Vorsorgekoloskopie, die auch in 2016 um drei Prozent zugelegt hat. Neben zahlreichen Kampagnen zur Motivation ist dieser Effekt insbesondere auf die umfassende Qualitätssicherung und -dokumentation der Untersuchung im ambulanten Bereich zurückzuführen. „Die Bevölkerung weiß inzwischen, dass die Vorsorgekoloskopie in der Hand des niedergelassenen Magen-Darm-Arztes eine sichere, komplikationsarme und effektive Maßnahme zur Früherkennung ist“, so Dr. Beyer.
Die Information besonderer Risikogruppen mit familiärem Darmkrebsrisiko haben die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte aktuell durch ihre „Initiative familiärer Darmkrebs“ deutlich intensiviert. Insbesondere für Patienten mit familiärem Darmkrebsrisiko ist es wichtig, eine Vorsorgekoloskopie zehn Jahre vor dem Erkrankungsalter des betroffenen Angehörigen – und damit oftmals bereits vor dem gesetzlich vorgeschlagenen Alter von 55 Jahren – durchführen zu lassen. Die insgesamt gestiegenen Zahlen der Koloskopie lassen erfreulicherweise vermuten, dass dieses Angebot bereits jetzt vermehrt wahrgenommen wird.