Die Überlebenschancen von körperlich aktiven Darmkrebspatienten sind im Vergleich zu inaktiven Patienten rund 40 Prozent höher. Sie leiden weniger unter Erschöpfungssymptomen, fühlen sich leistungsfähiger und kommen auch psychisch mit ihrer Erkrankung besser zurecht. Ein Positionspapier der Stiftung LebensBlicke empfiehlt Krebspatienten pro Woche 150 Minuten moderates oder 75 Minuten intensives Ausdauertraining. Selbst Krafttraining ist möglich.
„Natürlich muss ein Bewegungsprogramm an die individuelle Situation des Patienten angepasst werden“, erläutert Dr. Mainz. „Das hängt zum einen mit dem Gesundheitszustand zusammen, zum anderen sicher auch mit dem Alter des Betroffenen. Außerdem können besondere Umstände, z. B. nach einer Operation, sportlichen Aktivitäten Grenzen setzen. Dennoch sollte jeder Darmkrebspatient im Rahmen seiner Möglichkeiten in Bewegung bleiben. Er wird davon profitieren.“
Warum Mobilität vor Darmkrebs schützt, den Krankheitsverlauf abmildert und die Überlebenschancen verbessert, ist nicht endgültig geklärt. Die Mediziner haben Hinweise, dass die aktive Betätigung Entzündungsreaktionen im Körper abschwächt und dabei insbesondere Faktoren zur Neubildung von Blutgefäßen günstig beeinflusst. „Hier gibt es sicherlich noch Klärungsbedarf“, sagt Dr. Mainz. „Aber schon jetzt kann kein Zweifel bestehen, dass die organisatorische und finanzielle Unterstützung von sportlichen Aktivitäten bei Darmkrebspatienten eine erfolgversprechende Maßnahme darstellt.“