Das Einladungsverfahren zur Darmkrebsvorsorge zeigt erste Erfolge!

Ab 1. Juli 2019 sind die gesetzlichen Krankenkassen aufgefordert, alle ihre anspruchsberechtigten männlichen Mitglieder ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren zur Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge alle 5 Jahre schriftlich einzuladen.

Erste vorläufige Abrechnungszahlen, die das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Versorgung (ZI) mitgeteilt hat, zeigen, dass das Einladungsverfahren wirkt. So hat sich die Zahl der Bürger, die sich einer Koloskopie unterzogen haben, von 448.900 (im Jahre 2018) auf 512.500 (im Jahre 2019) erhöht. Der Anstieg betrug im Bundesdurchschnitt 14.4%. In Hamburg, Niedersachsen und Westfalen-Lippe nahm die Teilnahmerate sogar um > 20% zu.

Besonders eindrucksvoll zeigt sich diese Entwicklung, wenn man einzelne Quartale miteinander vergleicht. Dabei ist zu berücksichtigen, das schon ab April 2019 Männern ab 50 Jahren eine Vorsorgedarmspiegelung angeboten werden konnte, aber erst am dem 1. Juli 2019 die Krankenkassen aktiv per Brief an ihre Mitglieder tätig wurden. In Folge davon steigt die Teilnahmerate an der Vorsorgekoloskopie im 1. Quartal 2019 um 6.2% (+7273), im 2. Quartal um 8.2% (+9225), im 3. Quartal um 24.3% (+26187) und im 4. Quartal um 19.9% (+21903) (jeweils verglichen mit dem entsprechenden Quartal 2018). Insgesamt erreicht und übersteigt die Teilnehmerzahl an der Vorsorgekoloskopie das Niveau der Jahre 2004-2006, zu Beginn der Einführung der Darmkrebsvorsorge.

 

 

 

 

 

 

Teilnahme an der Vorsorgekoloskopie 2003-2019, Quelle ZI, 2020

Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die „Corona-Pandemie“ kurz- und mittelfristig auf die Teilnahmerate von Bürgern an der Darmkrebsvorsorge haben wird.