Die aktuellsten Datenanalysen des Zentrums für Krebsregisterdaten weisen für 2007 bis 2012 stagnierende Zahlen für Krebserkrankungen in Deutschland aus. Angesichts der demografischen Entwicklung ist dies als positiver Trend zu werten, zu dem insbesondere ein Rückgang der Darmkrebserkrankungen bei beiden Geschlechtern beiträgt.
Stagnierende Erkrankungszahlen bei einer gleichzeitig zunehmenden Anzahl von Menschen in den von Krebserkrankungen vordringlich betroffenen Altersgruppen verweist insgesamt eine rückgängige Rate der Neuerkrankungen. „Das Robert Koch-Institut unterstützt in seiner Kommentierung der vorliegenden Zahlen die Auffassung, dass der erfreuliche Trend wahrscheinlich auch ein Ergebnis der 2002 eingeführten Vorsorge-Darmspiegelung ab dem Alter von 55 Jahren ist“, betont Dr. Dietrich Hüppe, Darmkrebs-Experte des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng).
Die aktuellen Daten zum Darmkrebs zeigen sowohl einen Rückgang der Diagnosehäufigkeit, aber insbesondere auch einen Rückgang der Todesrate in den letzten Jahren.
Die Magen-Darm-Ärzte sehen sich durch die Entwicklung erneut in ihren Bemühungen im Kampf gegen den Darmkrebs bestätigt. „Mit der Einführung der Vorsorgekoloskopie sind die Anforderungen an die Qualität und die Dokumentation der Untersuchung deutlich gestiegen. Der Berufsverband hat erheblich dazu beigetragen, dass die konsequente Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie die Investition in technisch-apparative Innovationen, Personalschulungen und Qualitätskontrollen für optimale Ergebnisse beim Darmkrebs-Screening sorgen“, erläutert Dr. Dietrich Hüppe.
„Der Gesetzgeber hat für 2016 ein Einladungsverfahren auf den Weg gebracht. Davon erhoffen wir uns einen positiven Schub, der die Inanspruchnahme weiter steigert und den Trend zu sinkenden Sterberaten verfestigt“, so der Darmkrebs-Experte. Demnächst sollen alle anspruchsberechtigten Versicherten schriftlich über die Vorsorgemöglichkeiten informiert und zum Darmkrebs-Screening eingeladen werden.