Sodbrennen

Sodbrennen

Sodbrennen – quälend und gefährlich.

Sodbrennen – nur eine Befindlichkeitsstörung?

Neue Erkenntnisse der letzten 10 Jahre zeigen: Sodbrennen ist eine häufige und ernsthafte Erkrankung, die mit Medikamenten gut und nebenwirkungsarm behandelt werden kann. Eine Verbesserung der Lebensqualität und eine langfristige Krebsvorbeugung des Speiseröhrenkrebses ist dadurch möglich.


Jeder 4. Bundesbürger kennt das Gefühl

Wer hätte nicht schon einmal nach dem Verzehr einer großen Pizza oder eines trockenen Weines Aufstoßen, Völlegefühl oder Brennen hinter dem Brustbein bemerkt? Bei einer Befragung berichten mehr als 25% aller Bundesbürger, ein solches Gefühl zu kennen. Sind diese Symptome selten (1-2 x im Jahr), so  dürfte sich dahinter keine Krankheit verbergen.

Verschlechterung der Lebensqualität

Treten diese Symptome mindestens 1x wöchentlich, eventuell sogar nachts auf, stellen sie eine ernsthafte Symptomatik dar.  Sie sollten ihren Hausarzt aufsuchen! Häufiges Sodbrennen verschlechtert vordergründig die Lebensqualität. Der Betroffene wagt es nicht mehr, Kaffee oder Alkohol zu trinken, fettige Speisen aufzunehmen und Süßigkeiten zu essen.

Risikofaktor für Krebsentwicklung

Sodbrennen ist oft Folge einer Speiseröhrenentzündung. Diese wiederum ist kann Folge eines unzureichenden Ventilverschlusses zwischen Magen und Speiseröhre sein. Speisereste und Magensaft fließen dadurch in die Speiseröhre zurück. Die Speiseröhrenschleimhaut  kann sich vor der aggressiven Salzsäure nicht schützen und reagiert mit Entzündung. Diese ist nicht als harmlos anzusehen. Neben der körperlichen Beeinträchtigung kann sie zu einer Enge in der Speiseröhre führen und durch eine chronische Entzündungsreaktion zu einer Veränderung der Schleimhaut der Speiseröhre beitragen („Barrett-Schleimhaut“). Diese stellt einen Risikofaktor für  die Entwicklung von Speiseröhrenkrebs dar. Der Zusammenhang ist gut belegt. So nimmt z.B. die Anzahl der Patienten mit Speiseröhrenentzündung und  Speiseröhrenkrebs gleichzeitig zu. Aber auch andere Symptome können Folge eines „Refluxes“ sein: Brust- und Rückenschmerzen, Halsschmerzen und chronische Heiserkeit sowie nächtliches Husten und Atemnot bei chronischer Bronchitis oder Asthmaerkrankung.

Einfach zu diagnostizieren

Die Erkrankung ist einfach zu diagnostizieren. Eine Magenspiegelung erbringt Aufklärung über die Ursache und Ausmaß der Erkrankung. Die Notwendigkeit einer Magenspiegelung sollte heute keinen Patienten mehr erschrecken. Erfahrene Untersucher (Gastroenterologen=Magen-Darm-Ärzte) bieten Patienten eine „Kurznarkose“ an, die jedes Empfinden ausschaltet, so dass Ängste vor der Untersuchung unbegründet sind. Die Untersuchung dauert ca. 5-10 Minuten. Sie klärt gleichzeitig ab, ob andere Erkrankungen im Magen und Dünndarm vorliegen. Eine Diagnostik von Magenbakterien (Helicobacter pylori) ist zusätzlich möglich.

Zielgerichtet behandeln

Diese Untersuchung hat keinen Selbstzweck. Sie dient dazu, Menschen, die Beschwerden haben, zielgerichtet behandeln zu können. Heute stehen uns dafür hochwirksame Medikamente (Protonenpumpenhemmer) zur Verfügung, die jeden Patienten mit Sodbrennen infolge „Refluxes“ schnell beschwerdefrei machen können. Für viele ist diese Behandlung eine Akuttherapie über 4-12 Wochen. Manche Patienten benötigen aufgrund des ständigen „Refluxes“ jedoch eine Dauerbehandlung.