Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Colitis ulcerosa / Morbus Crohn

Hierbei handelt es sich um eine teilweise oder totale Entzündung des Dickdarms (Colon) und/oder des Dünndarms. Dabei kommt es zum Teil zu einer erheblichen Geschwürsbildung im Darm. Der Morbus Crohn (benannt nach dem Entdecker, dem amerikanischen Arzt Burril Crohn) ist durch eine chronische Entzündung, die sowohl Dünn- als auch Dickdarm befallen kann, gekennzeichnet. Häufig ist der letzte Teil des Dünndarms betroffen (Ileitis terminalis).

Bei der Colitis ulcerosa ist in der Regel nur der Dickdarm in unterschiedlicher Längenausdehnung erkrankt. Beiden Erkrankungen gemeinsam ist der schubartige Verlauf. Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind durch eine überschießende Immunreaktion des Darmes gekennzeichnet. Die Ursache ist noch nicht völlig geklärt, neben einer erblichen Veranlagung spielen auch Umwelteinflüsse eine Rolle.

Die Symptome sind vielfältig. Bei einer akuten Entzündung kommt es in der Regel zu starkem Durchfall, Blutabgang und Bauchschmerzen.

Die Diagnose wird durch eine Darmspiegelung (Coloskopie) gestellt, hierbei finden sich typische Entzündungszeichen. Bei der Darmspiegelung werden Gewebeproben entnommen, die die Diagnose bestätigen. Manchmal ist es schwierig, im Anfangsstadium zwischen den beiden Krankheiten zu unterscheiden.

Die Behandlung erfolgt zunächst medikamentös (oft Cortison). Dies führt bei einem Großteil der Patienten zu einem Abheilen der Entzündung und Beschwerdefreiheit.

Der Verlauf kann aber auch sehr schwerwiegend sein, sodass zum Teil immer stärkere Mediamente oder eine Dauerbehandlung notwendig wird (Cortison, Immunsupressiva). So eine Behandlung sollte von erfahrenen Ärzten erfolgen, da eine regelmäßige Überwachung erforderlich ist. In bestimmten Fällen, bei Auftreten von Komplikationen (z.B. Abzesse, Fisteln, Stenosen bei Morbus Crohn oder schwerem Verlauf der Colitis ulcerosa) ist eine operative Therapie notwendig. Die Behandlungsmöglichkeiten sind heute jedoch vielfältig und zum Teil sehr effektiv. Eine dauerhafte Betreuung durch einen erfahrenen Arzt ist jedoch zwingend erforderlich.